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Ovambo-Messer mit Scheide
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Herkunft: Ovambo (Ambo), Namibia
und Angola, Afrika
Material: Holz, Eisen, Gebrauchsspuren
Maße: L. 58,5 cm
Datierung: um 1900 |
„Deutsch-Südwestafrika“ war die erste Kolonie, die das Deutsche Reich 1884 unter seine „Schutzherrschaft“ nahm. Und dort wurde der erste Krieg des wilhelminischen Deutschlands gegen aufständische Volksgruppen - die Herero und Nama - geführt (1904-1907), der die ersten Konzentrationslager und einen ersten Völkermord zur Folge hatte. In keinem anderen Gebiet wurden die angestammten politisch-gesellschaftlichen Strukturen und wirtschaftlichen Lebensgrundlagen so gründlich zerstört und mit einer vehementen rassistischen Ideologie gerechtfertigt wie in dieser Kolonie.
Die Ovambo im Norden des Landes waren nicht an dem Herero-Nama-Krieg beteiligt. Dennoch wurden auch sie Opfer dieses totalen Herrschaftssystems. Durch Arbeitszwang, Dienstbuch und Passpflicht wurden die vormals Viehzucht und Ackerbau treibenden Bauern den Überwachungs- und Kontrollmaßnahmen unterworfen und zu besitzlosen Lohnarbeitern degradiert. Sie arbeiteten hauptsächlich in den Kupferminen und Diamantfeldern, die erst nach der deutschen Kolonialzeit bedeutende Wirtschaftszweige des Landes werden sollten.
Ein beliebtes Souvenir von den so genannten „Ovambokaffern“ waren deren Messer mit Scheide. Kennzeichnend waren die offengelegte Scheidenvorderseite und das umgedrehte „T“ am unteren Ende. Durch das Fenster in der zweifarbigen Scheide blitzt die Klinge des Messers hervor. Diese Öffnung war notwendig, um eine der Klinge angepasste, dünne Höhlung in einem massiven Holzstück zu schaffen, anstatt zwei Holzlatten zusammenzufügen, wie es sonst bei afrikanischen Holzscheiden üblich ist.
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